VHS Ahaus 2018
zum Kursprogramm „Bogenschießen“
Der Oberkörper ist gerade und leicht vorgebeugt, der linke Arm nach vorne ausgestreckt und durchgedrückt, der Blick fest auf die zehn Meter entfernte Zielscheibe gerichtet – Spannung im ganzen Körper. Lautlos bewegt sich die rechte Hand mit den drei gekrümmten Fingern nach hinten zum Ohr. Noch einmal Durchatmen, dann löst sich der Griff: „Flutsch!“ Das weiße Gummiband schnellt nach vorne – bestimmt zehn Zentimeter weit.
Die Köcher sind umgeschnallt, jeweils drei Pfeile eingepackt. Jetzt geht es wieder an die Schusslinie. Es wird ernst – fast. Denn jetzt lässt Gausling Zweiergruppen bilden und verteilt Luftballons. Nein, nicht zum darauf Schießen – zu früh gefreut, das kommt erst später – , sondern zum daran Lehnen. Der Ballon im Kreuz soll dem Schützen helfen, sich auf seine Rückenmuskulatur zu konzentrieren.
Sie sei es, die die Bewegung ausführt – und nicht etwa der Oberarm. „Erst unmittelbar bevor ihr die Sehne loslasst, soll der Ballon eingedrückt werden“, sagt der Meister. Und die Lehrlinge nicken. – etwas ungläubig.
Grau ist alle Theorie, bunt die Zielscheibe in der Ferne. Zum gefühlt tausendsten Mal gibt Gausling seine Anweisung: „Fester Stand, Fußspitzen nach vorne, Becken aufgerichtet, Gesäß angespannt, mit dem Rücken ziehen.“ Alle hören, schweigen, machen.
Mit „Blop“ ins Ziel
Die Pfeile fliegen. Ob sie Schulter, Arm oder Rücken ans Ziel bringen, ist im Moment allen egal. Ob sie ins Gelbe, Rote, Blaue oder ins Schwarze treffen, den meisten ebenfalls. Alle Schützen – der Elfjährige genauso wie der Mittsechziger – lächeln schweigend. Sie genießen das Geräusch einer neuen Leidenschaft. Die hat sich fest und sicher in ihr Herz gebohrt wie der Pfeil in die Holzwand: „Blop!“
HEEK: Amor hat es getan, Robin Hood auch und die Indianer sowieso. Ihre Methode war dabei immer gleich: Auf leisen Sohlen anschleichen, Ziel anvisieren, Bogen spannen und dann den Pfeil mitten ins Herz beziehungsweise ins Schwarze hinein. Die Kunst des Bogenschießens und des Bogenbauens ist aber nicht nur in göttlichen Gefilden oder im Sherwood Forest bekannt, sondern auch in Heek.
Auch an der Dinkel gibt es Menschen, die ganz der Faszination des ältesten Jagdinstrumentes der Menschheit verfallen sind. Einer von ihnen ist Richard Gausling aus Heek und dieser betreibt seit einem Jahr eine Bogensportschule.
Die Begeisterung für den Bogensport befiel ihn allerdings schon viel früher: „Seit vielen Jahren schieße ich schon im Verein. Aber irgendwann kam mir dann die Idee, mich selbst im Bogenbau zu versuchen“, erzählte Richard Gausling mit einem Lächeln. Die Historie habe ihn gefesselt, und ganz im Sinne der angewandten Archäologie, etwas nachzubauen um den Wissenstand früherer Zeiten zu erlangen, habe er dann vor ungefähr vier Jahren die ersten Bogen-Eigenbauversuche gestartet. „Ich habe alles, was mir in die Hände kam darüber gelesen. Einige Bögen der Testphase sind mir zerbrochen, aber irgendwann hatte ich dann im wahrsten Sinne den Bogen raus“, so der Sportschütze. Seine handwerklichen Fähigkeiten sind mittlerweile so ausgereift, dass er zum einen mit einem seiner selbstgefertigten Bögen die Landesmeisterschaft gewonnen hat und zum anderen sein selbsterworbenes Wissen an andere weiter geben möchte. Aus diesem Grund gibt er einmal pro Jahr einen Bogenbaukurs, so auch am vergangenen Wochenende. „Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, diesmal sind es vier, denn ich muss ja immer mal selbst mit Hand anlegen und kann mich dann intensiver um jeden Einzelnen kümmern“, erklärte der Bogenbaumeister.
Quelle: http://www.muensterlandzeitung.de/staedte/heek/datum.=19-09-2011/
Um das Bogenschießen in seiner Vielfalt zu erfahren bieten wir Kurse an. So begleiten wir den Anfänger und fortgeschrittenen Schützen, vom Schnupperkurs über bogentechnische Kurse bis zum Bogenbaukurs für historische Bögen.
* Schnupperkurse Bogensport auch über die VHS Ahaus
* Gesundheitskurse für Firmen
* Technische Kurse
– Sehnenbaukurse
– Alles über Pfeile
– Bogentuning
* Traditionelle Bogenbau Kurse
– vom Rohling zum Bogen