HEEK: Amor hat es getan, Robin Hood auch und die Indianer sowieso. Ihre Methode war dabei immer gleich: Auf leisen Sohlen anschleichen, Ziel anvisieren, Bogen spannen und dann den Pfeil mitten ins Herz beziehungsweise ins Schwarze hinein. Die Kunst des Bogenschießens und des Bogenbauens ist aber nicht nur in göttlichen Gefilden oder im Sherwood Forest bekannt, sondern auch in Heek.
Auch an der Dinkel gibt es Menschen, die ganz der Faszination des ältesten Jagdinstrumentes der Menschheit verfallen sind. Einer von ihnen ist Richard Gausling aus Heek und dieser betreibt seit einem Jahr eine Bogensportschule.
Die Begeisterung für den Bogensport befiel ihn allerdings schon viel früher: „Seit vielen Jahren schieße ich schon im Verein. Aber irgendwann kam mir dann die Idee, mich selbst im Bogenbau zu versuchen“, erzählte Richard Gausling mit einem Lächeln. Die Historie habe ihn gefesselt, und ganz im Sinne der angewandten Archäologie, etwas nachzubauen um den Wissenstand früherer Zeiten zu erlangen, habe er dann vor ungefähr vier Jahren die ersten Bogen-Eigenbauversuche gestartet. „Ich habe alles, was mir in die Hände kam darüber gelesen. Einige Bögen der Testphase sind mir zerbrochen, aber irgendwann hatte ich dann im wahrsten Sinne den Bogen raus“, so der Sportschütze. Seine handwerklichen Fähigkeiten sind mittlerweile so ausgereift, dass er zum einen mit einem seiner selbstgefertigten Bögen die Landesmeisterschaft gewonnen hat und zum anderen sein selbsterworbenes Wissen an andere weiter geben möchte. Aus diesem Grund gibt er einmal pro Jahr einen Bogenbaukurs, so auch am vergangenen Wochenende. „Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, diesmal sind es vier, denn ich muss ja immer mal selbst mit Hand anlegen und kann mich dann intensiver um jeden Einzelnen kümmern“, erklärte der Bogenbaumeister.
Quelle: http://www.muensterlandzeitung.de/staedte/heek/datum.=19-09-2011/