Es hagelt Pfeile in der Bült
Heek: Wer die Sonne am Wochenende auf dem Gelände rund um den Heeker Baggersee genießen wollte, der musste sich vorsehen. Schilder mit der Aufschrift „Wald gesperrt“ oder „Achtung – Bogenschießen – Verletzungsgefahr“ warnten die Passenten. Aus gutem Grund: Die Bogenschule Richard Gausling veranstaltete zum fünften Mal ihr Turnier im „3D-Schießen“.
Das künstliche Reh hat dieser Bogenschütze fest im Visier – und erwischt es Sekunden später. Foto: Sascha Keirat
Selbst eine Polizeistreife lockte das Treiben am Baggersee Bült an. Die Beamten erkundigten sich bei einer Gruppe Schützen, wie ihr Sport funktioniere, was so ein Bogen wohl koste? Gerade die zweite Frage lässt sich nicht ohne Weiteres beantworten, denn unter den rund 200 aus ganz Deutschlang angereisten Bogenfreunden war die komplette Bandbreite vom Anfänger bis zum Profi vertreten.
„Dieser Bogen hier hat rund 2000 Euro gekostet, ist aber auch schon über fünf Jahre alt“, erklärte Michael Tombrink. Der Vredener zählte zu den erfahrenen Gästen, war erst kürzlich bei der Europameisterschaft in Frankreich angetreten und hatte dort die Bronzemedaille geholt. Um große Titel oder Preise ging es in Heek nicht. Vielmehr richten Richard Gausling und seine Familie das Turnier aus Freude an ihrem Hobby aus.
Tier-Imitate
Ehefrau Mechthild Gausling betreute den Verpflegungsstand, Sohn Raphael und Bogenschulen-Inhaber Richard Gausling, der die Ziele bereits um vier Uhr nachts vorbereitet hatte, standen den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite. 30 Stationen hatten die Schützen abzuschreiten, jeweils mit dreidimensionalen Tier-Imitaten, die das Erlebnis so realistisch wie möglich wirken lassen sollten.
Einige der „Tiere“ hatte Richard Gausling sogar selbst hergestellt – etwa das Bison, mit fast zwei Metern das größte Ziel am Baggersee. Um dieses zu treffen, mussten die Teilnehmer, die in drei Leistungsklassen eingeteilt waren, aus großer Entfernung zielen. Anders zum Beispiel sah es bei der aus einem Gartenschlauch gefertigten Schlange aus. Auf die mussten die Schützen aus kurzer Distanz, dafür aber aus sehr spitzem Winkel schießen.
Wissenschaft für sich
„Man kann schwer sagen, welches Ziel leichter oder schwerer zu treffen ist. Das hängt von Material, Einstellung und Erfahrung ab“, erklärte Raphael Gausling. „Das Bogenschießen ist schon eine Wissenschaft für sich.“ Dieser wollen die Gauslings und ihre Gäste auch im nächsten Jahr wieder nachgehen.
Quelle: http://www.muensterlandzeitung.de/staedte/heek/Bogenschuetzenturnier-Es-hagelt-Pfeile-in-der-Buelt;art963,2516110#plx1329759694