HEEK Die gelben Warnschilder lassen es vermuten: Im Jammertal in Heek wird scharf geschossen – rund 50 Bogensportschützen nehmen in einem hermetisch abgeschirmten Waldstück nicht nur die Zielscheiben ins Visier sondern auch die Landes-Titel. 

Die dumpf tönenden Einschläge der Pfeile lassen darauf schließen, dass die Warnungen durchaus angebracht sind: Für das Auge fast zu schnell verlässt der Pfeil die gespannte Sehne der High-Tech-Bögen, um sich Sekunden-Bruchteile später in die Ring- oder Tierbildscheibe zu bohren. 24 Scheiben sind es am Samstag, die die Bogensportler auf der 1500 Meter langen Feldrunde ins Visier nehmen und 28 Tierbildscheiben am Sonntag bei der so genannten Waldrunde.
Genaues Auge
Dabei müssen die Bogensportler über ein genaues Auge verfügen: Die nicht angegebene Entfernung des Ziels muss geschätzt werden, um mit dem Pfeil dann „ins Schwarze“ treffen zu können. Zudem lassen sich die Ausrichter der Titelwettkämpfe immer wieder Besonderheiten einfallen, um die Sportler zu fordern. „Wir können die Scheiben in verschiedenen Höhen aufstellen und in verschiedenen Entfernungen“, erklärt Richard Gausling von der gleichnamigen Bogensportschule in Heek, die vom Deutschen Bogensport-Verband (DBSV) den Zuschlag zur Austragung der Landesmeisterschaften erhalten hatte. Zwischen fünf und 60 Meter betragen die Distanzen zwischen Schützen und Zielscheibe.
„Wir haben mit Richard Gausling einen erfahrenen Bogensportler der Region als Ausrichter gefunden. Seine Erfahrung bringt er in der Gestaltung der beiden Runden ein“, erklärt Thomas Moritzer (Epe) als DBSV-Präsident. Gausling ist amtierender Vize-Landesmeister und dritter bei der Deutschen Meisterschaft 1997. „Wir haben uns seit Weihnachten um die Organisation und Vorbereitung gekümmert“, verdeutlicht er den Aufwand, den er und seine Mitstreiter betrieben mussten, ehe sich am Samstag der erste Pfeil in die Scheibe bohrte.
Aufnahmestopp
„Wir haben in den vergangenen Jahren einen gehörigen Zulauf besonders im Jugendbereich erhalten. Diese Trendsportart hält den jungen Schützen gefangen, wenn er einmal von dem Bogen-Virus infiziert wurde“, erklärt Moritzer. Der Zulauf sei vor vier Jahren, als er die Sportart bei einer Show von Stefan Raab vorstellte, so enorm gewesen, dass die Klubs der Region sogar einen Aufnahmestopp hatten einführen müssen, berichtet er. Mittlerweile aber sei dies wieder aufgehoben.

Quelle:http://www.muensterlandzeitung.de/lokales/ahaus/sport/Ins-Schwarze-getroffen;art979,1329333